RÖMISCHER GOLDBERGBAU IM „KARTH“, OSTALPEN, ÖSTERREICH

 

Forschungsprojekt, finanziert vom Österreichischen Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung (FWF, Projekt P30790-G25)

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Geologie

Eruierung des primären Erzvorkommens im Hinterland der Goldlagerstätte:

Das Liefergebiet der Edelmetalle waren mit hoher Wahrscheinlichkeit Gangerzvorkommen in den zentralalpinen Einheiten. Diese sind zu einem hohen Prozentsatz bereits abgetragen, transportiert und in die nunmehrigen Sedimentkörper umgelagert worden, lassen also nur noch indirekte Rückschlüsse auf geologisch vergangene Verhältnisse zu. Aufgabe wird es somit sein, aus der heutigen regionalgeologischen Situation Rückschlüsse auf die geologisch vergangenen – aber für die Lagerstättengenese entscheidenden – Verhältnisse und Rahmenbedingungen zu ziehen.

 

Differenzierungen innerhalb des Sedimentkörpers hinsichtlich kleinräumiger Goldanreicherungen:

Durch die geologisch-lagerstättenkundlichen Beurteilungen im Rahmen der archäologischen Untersuchungen soll ermittelt werden, ob es sich bei dem Goldvorkommen um eine klassische „Seifenlagerstätte“ mit kleinräumigen An- und Abreicherungen handelt, wie es z.B. in fluviatilen Systemen der Fall ist. Diese Grundlagenerkenntnisse sind insofern von Bedeutung, da der römische Goldbergbau in einem relativ großräumigen Gebiet Spuren hinterlassen hat.

 

Abgrenzung der unterschiedlichen Abbaureviere, sowohl räumlich als auch in zeitlichen Abfolge:

Nach Kenntnis des Liefergebietes des Goldes, der natürlichen Lagerstättenverhältnisse, sowie der Goldverteilung im Sedimentkörper soll versucht werden, die ursprünglichen Rahmenbedingungen zu rekonstruieren. Werden dann die einzelnen Abbaureviere in den potentiellen Lagerstättenkörper projiziert, so lässt sich ein räumliches Bild der römerzeitlich erkannten Erzhöffigkeiten darstellen. Nach möglicher Eruierung der zeitlichen Abfolge der einzelnen Abbaubereiche können bestenfalls sogar die fortschreitenden Kenntnisse der römischen Prospektoren als Folge der mehr oder minder erfolgreichen Goldgewinnung nachvollzogen werden.

 

Rekonstruktion des anthropogen unbeeinflussten Geländes:

Aufgrund der vorhandenen flächendeckenden LIDAR-Daten und lokal noch durchzuführender kleinräumiger Geländevermessungen kann das Naturgelände vor Beginn des Goldbergbaues relativ gut rekonstruiert werden. Durch Kenntnis des Verhaltens der Materialien der Rotlehmserie gegenüber erosiven Kräften und witterungsbedingen bzw. klimabedingten Einflüssen können die anthropogenen Einflüsse sehr gut von den naturräumlichen Gegebenheiten abgegrenzt werden. Aus dieser Differenz zwischen rekonstruiertem Naturgelände und bergbaulich beeinflusstem Gelände kann der insgesamt erfolgte Materialumsatz ermittelt werden. Natürlich müssen als Korrekturfaktor die nach Beendigung des Bergbaues aufgetretenen Geländeveränderungen mit berücksichtigt werden.

 

Ermittlung der gewonnenen Goldmenge:

Nach Ermittlung der Massenbilanz der bergbautechnisch umgelagerten Materialien und den analytisch festgestellten bzw. errechneten Mittelwerten des Goldgehaltes pro Tonne bzw. m³ Material kann die Gesamtmenge des römerzeitlich im „Revier Karth“ gewonnenen Goldes abgeschätzt werden. Beruhend auf diesen Kenntnissen könnte der damalige Zeitwert errechnet werden. Unter Berücksichtigung der gesamten Zeitspanne des Goldbergbaues gegenüber den vermutliche eingesetzten Mitteln kann sogar versucht werden, Rückschlüsse hinsichtlich der Rentabilität des Goldbergbaues zu ziehen.

 

Kontakt

Mag. Günther Weixelberger

Allgemein beeideter und gerichtlich zerifizierter Sachveständiger

 

Geologie Weixelberger GmbH

Hauptplatz 28

A-2823 Pitten

 

Homepage: www.weixelberger.at